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Kudarah-Resort
Maledivenreise 27.10.2005 bis 15.11.2005
Eine Abbruchinsel oder Insel im Umbruch??
leider war der Erholungswert/Wohlfühlfaktor aus nachfolgenden Gründen
sehr stark gemindert.
Reiseveranstalter Thomas Cook / Neckermann
4 Tage vor Abreise wurde uns mitgeteilt, dass auf der von uns gebuchten
Insel Eriyadu Island Resort das Generatorenhaus abgebrannt ist. Wieder
zu Hause haben wir erfahren dass der Brand bereits am 28.09.05 war.
Somit wurden uns kurz vor Urlaubsbeginn, neben dem beruflichen Stress,
eine zeitlich kaum lösbare Aufgabe gestellt, uns mit Gewalt innerhalb
von 3 Tagen eine andere Insel auszusuchen, da alle unseren
Urlaubsansprüchen vergleichbaren Inseln ausgebucht waren. Es ist schon
kein guter Stil und absolut nicht kundenfreundlich uns nicht früher über
den Brandvorfall zu informieren. Wir waren jetzt bereits das 5. mal auf
den Malediven, aber so etwas haben wir noch nicht erlebt.
Inselmanagement
Von Angestellten der Insel wurde mit wörtlich bestätigt, daß viele,
nachgenannte Probleme vom ital. Management ausgehen – siehe auch Thema
Moskitos. Die Mitarbeiter selbst sind teilweise über den Zustand „ihrer“
Insel und Ihres Arbeitsplatz sehr betrübt, da dieser Zustand angeblich
zu einer unterdurchschnittlichen Belegung führt. Dadurch fällt ein
erheblicher Teil des Trinkgeldes weg, sodaß das Einkommen der
Angestellten erheblich geschmälert ist. Es wurde mir zugetragen, dass
die Insel anscheinend durch die chronische Unterbelegung teilweise über
mehrere Wochen schon geschlossen war.
Moskitos: Auffällig war, dass vom ersten Tag an viele Moskitos über
die ganze Tageszeit zu Gange waren. Am 2. Tag haben wir bei einem
Gespräch in der Tauschule nachgefragt und erhielten die Auskunft das
Spritzgerät wird repariert. Am 3. Tag haben wir im Laufe des Tages bei
der Rezeption noch einmal nachgefragt. Es hieß man könne derzeit das
Spritzgerät nicht reparieren, man wird sich von einer Nachbarinsel eines
ausleihen. Am 5. Tag hat sich immer noch nichts getan und wir haben uns
telefonisch bei der Reiseleitung und dem Manage-ment beschwert und
darauf hingewiesen, dass ich an beiden Beinen etwa 15 cm über dem
Knöchel abwärts mehr als 60 Stiche habe. Der unerträglichen Juckreiz
konnte nur durch Einnahme von Medikamenten gemildert werde. Auch meine
Partnerin war erheblich betroffen und musste Medikamente zur
Juckreizminderung einneh-men. Wir wissen dass wir in den Tropen sind und
dass in einem geringem Umfang Moskitos unvermeidbar sind, dies hat aber
jedoch die Grenzen der Zumutbarkeit erheblich überschritten.
Da in den Bungalows mehrere Fernseher defekt sind und diese
anscheinend aus finanziellen Gründen vom Management nicht ersetzt
werden, ist es anscheinend vorgekommen, dass bei einer Vollbelegung der
Insel den Mitarbeitern die Fernseher weggenommen wurden damit die Gäste
versorgt sind.
Die gesamte Insel macht den Eindruck als ob das ital. Management
diese systematisch herunterwirtschaftet. Zudem wurde mir bekannt, dass
Club Vacance zum Jahreswechsel die Insel an eine andere italienische
Firma verkauft hat. Dies lässt in Bezug auf den Zustand der Insel und
den erheblichen Investitionsstau tief blicken. Zudem hat anscheinend der
Club Vacance inzwischen mehrere Inseln verkauft (Boduhiti, Kudahiti und
auf Sansibar).
Die Bungalows (unserer Nr. 10)
Die Außenansicht des Gebäudes, bis auf den Bereich der Schmalseiten
(Eingang u. Terasse), sind schwarz mit großflächigen
Schimmel/Feuchtigkeitspilzen!? überzogen. Während unseres Urlaubs wurde
damit angefangen die Gebäude teilweise neu zu streichen. Der Badbereich
die Badewanne (stark beschädigt und rostig), die Verfugungen, der
Abflusssiphon sind in einem jämmerlichen Zustand. Im Bereich der
Freiluftdusche sind vom Boden bis zur Oberkante im Nassbereich Risse in
der Wand, die mit schwarzem u. grünen Schimmel überzogen sind. Das
Wasser aus der Badewanne ist nicht abgeflossen. Aus den Wasserhähnen kam
regelmäßig eine braune Brühe. Das Waschbecken war an mehreren Stellen
mit feinen Haarrissen durchzogen. Bei Übernahme waren bereits 2
Glühbirnen defekt. Die Möbel zeigen starke Gebrauchspuren, die
Kommodenschubladen können am Griff nur mit beiden Händen aufgezogen
werden. Die Konsole am Bett für Licht, Ventilator, Radio etc. ist nur
bedingt gebrauchsfähig. Der Bettenunterbau mit Blick auf den blanken
Matratzenstoff mit Abnutzungsspuren sieht ungepflegt aus und war während
des gesamten Urlaubs sichtbar.
Im Reiseprospekt wird Fernsehen angeboten. Wie sich herausstellte
(bis 26.11.05 war die Insel eine 100%ige Italienerinsel) gibt es keine
Möglichkeit gleichzeitig deutsche und italienische Programme zu
empfangen, was natürlich zu gewissen Interessenskonflikten geführt hat.
Den Roomboys sind keinerlei Vorwürfe zu machen, da die Zustände dem
Management bekannt sind. Bei Rückfragen und Fragen anderer Gäste wurde
bekundet sie seien mit den Zuständen auch nicht zufrieden. Im Bungalow 9
hat sich die Zugangstür zum Badaußenbereich stark verzogen, statt zu
reparieren wurde diese einfach nur zugeschraubt oder zugenagelt.
Beschädigte Holzfassaden auf den Terrassen werden nicht ersetzt, sondern
abgebrochen. Bewegliche schmale Seitenfenster neben den grossen
Flügeltüren zu den Terrassen waren anscheinend defekt, statt zu
reparieren waren diese zugenagelt.
Personal / Essen u. Trinken /Bar
Das Personal war sehr zuvorkommend und freundlich. Da die Insel bisher
eine rein italienische Insel war und das Personal teilweise nur
italienisch (kein englisch) sprach, war eine Kommunikation manchmal
schwierig. Die Küche war auf Pasta, Pasta, Pasta .............
eingestellt. Fischgerichte gab es jeden Tag frisch gegrillt, gekocht und
am Buffet roh und gebeizt. Grüne Salate waren dürftig, ansonsten Gurken,
Karotten, Zucchini, Auberginen, Oliven etc. Zum Nachtisch jede Menge
verschiedenes frisches Obst und fast täglich 3 Sorten frisches,
hausgemachtes Eis. Die Küche war so nett und hat uns immer wieder
heimische Gerichte und Currys zubereitet. Die Büffets am Strand oder auf
der Terrasse waren sehr schön und sehr kalorienträchtig. Das Bier war
trinkbar, die Weinkarte ergab nichts trinkbares für unseren Weinzahn.
Als Mineralwasser gab es San Pellegrino und ein griechisches Wasser das
ungenießbar war oder stilles Wasser, hergestellt (mineralisiert) aus
demineralisiertem Wasser. An der Bar gab es guten Cappuccino u. Espresso
bis zum Abwinken. Die Cocktails waren in Ordnung.
Entertaiment etc.
Durch den chronischen Gästemangel (30 Bungalows, in den ersten 10 Tagen
ca. 12 Gäste, danach ca. 18 Gäste) ging es verhältnismäßig sehr ruhig
auf der Insel zu (nicht an der Beachbar mit dröhnenden Lautsprechern).
Nur bei Gästewechsel der italienischen Reisenden (6-8 Personen) mussten
diese abends lautstark in der Bar mit Mikrofon eingewiesen und mit
Gesellschaftsspielen beschäftigt werden. Nach 1-2 Tagen wurde es dann
ruhiger.
Kino/Video ist alles nur italienisch, die Bücher sind überwiegend
italienisch. Volleyplatz, Beachvolleyplatz,
Tennisplatz, Tischtennisplatte, Dart u. Brettspiele sind vorhanden.
Beach/Strandbereich/Wasserbereich:
Auf dem Weg (entlang) aus dem Bungalow auf den Bungalowsteg zum
Wasserbereich liegt im oberen Bereich Müll (verrostete Axt, leere
Feuerzeughülse). Im Bereich der Sandkante zu den Kalkplatten des
Wasserbereichs ist Bauschutt aus den alten abgebrochenen Terrassen
hingeschüttet. Auf der Plattform des Steges ist ein Außenduschenschlauch
vorhanden der defekt und unbrauchbar war. Die Stufen von der Plattform
zum Wasser sind im Bereich des schwankenden Wasserspiegels stark veralgt
und deshalb nicht ungefährlich. In einem anderen Bungalow ist eine
Trittstufe (morsch) durchgebrochen. Die vorgebauten Buhnen sind
regelrecht mit Bierbüchsen, Plastiktüten, Säcken, Plastikflaschen etc.
zugemüllt. Am vorletzten Tag unseres Urlaubs wurde halb-herzig damit
begonnen den Zustand etwas zu verbessern. Beim Laufen im Wasser trat man
immer wieder auf Drahtabfälle von den Buhnen, die nicht sichtbar im Sand
lagen – dies auch nach der (pseudo) Reinigungsaktion.
Schnorcheln: Selbst beim Schnorcheln setzte sich der ungepflegte
Zustand unter Wasser fort. Zerbrochene Teller, Besteck, Batterien,
Dosen, eine große Drahtrolle (Buhnen), abgebrochene Betonsäulen,
Bauschutt und Stahlarmierungen etc. lagen im Wasser. Zum Schnorcheln
gibt es schönere Inseln, da die Korallen im Umfeld
sich nur minimal regeneriert haben und auch teilweise stark zerstört
sind. Einzigster Lichtblick, abends kommen ca. 25 Rochen aus der Tiefe
und sind teilweise weniger als eine Armlänge um einen herum. Die Sicht
unter Wasser war beim Schnorcheln u. Tauchen sehr schlecht, teilweise
bedingt durch sehr starken Wind (4-5 Bf.). Tauchboot u. Tauchen: Das
Tauchboot ist in einem ähnlichen Zustand wie die Insel. Bei laufenden
Motor im Stillstand wie z.B. Tauchbeginn oder Tauchende wabern heftige
Abgasschwaden aus dem Motorraum ins Schiffsinnere, sodaß man diesen
Bereich immer wieder so schnell wie möglich verlassen musste. Bei der
Bootsfahrt mit entsprechendem Rückenwind trat diese
gesundheitsgefährdende Abgasentwicklung auf dem Schiffdeck ebenfalls
auf. Die Insel scheint unter den Tauchern nicht beliebt zu sein, obwohl
im näheren Umfeld, an der Kante des Aussenriffs, tolle Korallen und
Großfische zu sehen waren. Teilweise war ich ganz alleine mit den
Tauchlehren unterwegs, maximal waren wir zu dritt.
Pool: Schon am ersten Tag war der optische Eindruck der
Wasseroberfläche schlecht und ließ darauf schließen dass keine
Umwälzpumpen in Betrieb waren. Blätter etc. lagen mehrer Tage am Grund
des Pools oder schwammen im Wasser, ohne dass diese ernsthaft entfernt
wurden. Im Bereich des Pools zwischen Bar und Pool war der gestrichene
Fußboden stark am Abblättern. In der 2. Woche wurde der Pool geleert und
der Versuch unternommen diesen mit Schrubber u. Handbürste zu reinigen
und der abplatzende Bodenbelag wurde neu gestrichen. Eine Woche später
war der optische Eindruck des Pools und dessen Anblick in der selben
Qualität wie in der ersten Woche. In den letzten Urlaubstagen
wiederholte sich das Trauerspiel. Unter professioneller Poolpflege und
Poolreinigung haben wir inzwischen etwas anderes auf den Maldiven
erlebt.
Reiseleitung: Als wir in der Moskitosache mit der Reiseleitung Frau
Tatjana telefonierten, habe ich in kurzer Darstellung das Eine oder
Andere, insbesondere den Zustand unseres Bungalows dargestellt. Auf
meine Frage ob Sie schon auf dieser Insel war und den Zustand kennt,
erhielt ich ein eindeutiges nein. Wir sollen doch schauen, dass wir
einen anderen Bungalow bekommen. Da die meisten Gebäude von außen in
einem optisch noch schlechteren Zustand waren, haben wir von einem
Wechsel abgesehen. Die im Sandstrandbereich liegenden Bungalows machten
zwar einen optisch besseren Eindruck, aber durch die angrenzende
Beachbar war über mehrere Stunden täglich Musik in erheblicher
Lautstärke (bis zur Übersteuerung) angesagt. Somit war in diesem
Bungalowbereich keine Erholung durch die übermäßige Beschallung und
sonstige sportliche Aktivitäten möglich. Intern haben wir dann
beschlossen von einem Wechsel der Insel abzusehen, um wenigstens doch
noch etwas Urlaub und Erholung zu haben.
Fazit: Das ital. Management hat die Insel an die Wand gefahren, von der
ehemaligen Luxusinsel ist nichts mehr zu sehen und zu spüren. Die
Reiseleiterin lässt tief blicken, wenn sie nicht einmal die Insel
besucht hat, die ab 3.11.2005 offiziell als neue Insel im
Neckermannkatalog angeboten wird. Der Reiseveranstalter sollte sich
diejenigen Personen zur Brust nehmen die dafür verantwortliche sind,
dass solche Objekt in diesem Zustand im Reisekatalog angeboten werden.
Wären dies meine Mitarbeiter wäre eine Abmahnung fällig, da dies
geschäftsschädigend ist.
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